Sozial- und Erziehungsdienst: Großveranstaltung der komba in Bonn
Die Bundesstadt war heute ganz in Magenta gefärbt: 3.500 komba-Mitglieder im Sozial- und Erziehungsdienst waren nach Bonn gekommen, um mit einer gemeinsamen Aktion, die Arbeitgeber zum Handeln aufzufordern. Ein echtes Angebot liegt bislang nicht vor. Die Streiks gehen weiter.
„Heute senden wir hier in Bonn ein weiteres lautstarkes Signal an die Arbeitgeber. Der gesellschaftliche Druck auf die kommunale Arbeitgebervereinigung muss zunehmen, damit sie ein echtes, verhandlungsfähiges Angebot präsentiert. Und der Druck muss nicht nur aus den Reihen der Kolleginnen und Kollegen im Sozial- und Erziehungsdienst kommen, sondern auch von Eltern, Elternvertretungen, Bürgern und Politik“, fordert Andreas Hemsing, stellvertretender Landesvorsitzender der komba gewerkschaft nrw und dbb Verhandlungsführer. Hemsing betonte in Bonn, dass die Streiks erst einmal fortgeführt werden: „Solange sich nichts tut, streiken wir weiter.“
Warum die einzelnen Berufsgruppen auf die Straße gehen und lautstark für ihre Forderungen nach besserer Eingruppierung, mehr Wertschätzung und verbesserten Arbeitsbedingungen einstehen, machten Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst heute zum wiederholten Male deutlich. Darunter Nina Ledderhos, KiTa-Leiterin in Bonn: „Ich streike, weil das Anforderungsprofil für uns Erzieher enorm hoch ist. Wenn man sich heute dazu entscheidet, Erzieherin oder Erzieher zu werden, gehört viel Mut und Motivation dazu. Denn während der langen Ausbildung, wird kein Lehrgehalt gezahlt. Und deshalb glaube ich nicht nur, sondern ich bin davon überzeugt, dass wir Nachwuchskräfte nur dann gewinnen und halten können, wenn die hochqualitative Arbeit auch endlich angemessen bezahlt wird.“
Johannes Mäsgen, pädagogische Fachkraft in der Offenen Ganztagsschule in Bonn-Tannenbusch, beendet im Sommer sein Studium zum Sozialpädagogen. Warum er streikt? „Ich streike, weil es für mich und andere männliche Sozialpädagogen – neben all der Leidenschaft für den Beruf – auch finanzielle Anreize geben muss, in sozialen Einrichtungen zu arbeiten. Momentan ist das Gehalt einfach zu unattraktiv und die Wertschätzung zu gering. Zu wenige Männer entscheiden sich deshalb für den Beruf, das muss sich ändern.“
Über den unbefristeten Ausstand haben die komba-Mitglieder mit mehr als 95 Prozent bei der Urabstimmung entschieden. Seit dem 11. Mai wird NRW-weit gestreikt.
Pressemitteilung der komba gewerkschaft nrw "Sozial- und Erziehungsdienst: Großveranstaltung der komba in Bonn" als pdf-Dokument zum Donwloaden